SORA-GER:
Risikobewertung für Drohnen
Alles über das standardisierte Verfahren zur Risikobewertung von Drohnenflügen in der speziellen Kategorie
- • SORA-GER: Standardisiertes Risikobewertungsverfahren für Drohnenflüge in Deutschland
- • Anwendung: Spezielle Kategorie-Flüge mit Sondergenehmigung (z.B. BVLOS)
- • Ziel: Bewertung von Risiken und Festlegung gezielter Sicherheitsmaßnahmen
Was ist SORA-GER für Drohnen?
Der Begriff SORA-GER steht für “Specific Operations Risk Assessment Germany” und beschreibt ein standardisiertes Verfahren zur Risikobewertung beim Betrieb von Drohnen in Deutschland. Dieses Verfahren wird für Drohnenflüge angewendet, die nicht unter die allgemeine Kategorie der offenen Drohnenflüge fallen, sondern eine Sondergenehmigung erfordern.
SORA-GER zielt darauf ab, die vom Drohnenbetrieb ausgehenden Risiken für Menschen und Objekte sowohl am Boden als auch in der Luft zu bewerten und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen festzulegen. Dies gewährleistet einen sicheren Betrieb auch bei komplexeren Drohnenmissionen.
Wie funktioniert SORA-GER?
SORA-GER basiert auf dem allgemeinen SORA-Framework, das von der European Union Aviation Safety Agency (EASA) entwickelt wurde. Die Risikobewertung nach SORA erfolgt in mehreren strukturierten Schritten:
Zunächst werden die potenziellen Risiken des geplanten Drohnenbetriebs identifiziert. Dies umfasst sowohl die Gefahren für Personen am Boden (Ground Risk) als auch das Risiko einer Kollision in der Luft (Air Risk).
Anschließend werden Maßnahmen zur Risikominderung festgelegt, um die identifizierten Risiken zu minimieren. Dabei wird zwischen strategischen Maßnahmen vor dem Flug und taktischen Maßnahmen während des Fluges unterschieden.
Das Gesamtrisiko des Drohnenbetriebs wird in verschiedene Klassen eingeteilt, die als Specific Assurance and Integrity Levels (SAIL) bezeichnet werden. Je höher der SAIL, desto strenger sind die Sicherheitsanforderungen.
Basierend auf dem SAIL werden Operational Safety Objectives (OSO) definiert, die erfüllt werden müssen. Diese betreffen die technische Ausrüstung der Drohne, die Ausbildung des Piloten sowie die Wartung und Überwachung der Drohnenflüge.
Anwendung von SORA-GER in der Praxis
SORA-GER wird in Deutschland vor allem für Drohnenflüge angewendet, die in der speziellen Kategorie (Specific Category) stattfinden.
- • Flüge außerhalb der Sichtweite des Piloten (BVLOS – Beyond Visual Line of Sight)
- • Flüge in Gebieten mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen
- • Komplexe Drohnenmissionen mit erhöhtem Risikopotenzial
Um eine Genehmigung für solche Flüge zu erhalten, muss eine detaillierte SORA-Bewertung durchgeführt und bei den zuständigen Luftfahrtbehörden eingereicht werden. Dieser Prozess gewährleistet, dass alle relevanten Sicherheitsaspekte berücksichtigt und angemessene Schutzmaßnahmen implementiert werden.
Unterschiede zu anderen Risikobewertungen
- • Individuelle Risikoanalyse für spezifische Flugbedingungen
- • Detaillierte Bewertung der konkreten Mission
- • Maßgeschneiderte Sicherheitsmaßnahmen
- • Höhere Sicherheit bei komplexen Drohnenflügen
- • Vordefinierte Risikoszenarien
- • Standardisierte Bewertungsverfahren
- • Schnellere Bearbeitung
- • Geeignet für Standardflüge
Fazit: SORA-GER ermöglicht durch die detaillierte Analyse genauere Sicherheitsmaßnahmen und gewährleistet so eine höhere Sicherheit bei anspruchsvollen Drohnenflügen.
Wichtige Änderungen und aktuelle Regelungen
Seit 2022/2023 verfügbar
Seit 2022/2023 sind die Anwendungen von SORA und PDRA in Deutschland möglich, wobei die detaillierte SORA-Analyse für spezifische, genehmigungspflichtige Flüge eine zentrale Rolle spielt.
LUC-Zertifikat für Unternehmen
Für Unternehmen und Organisationen, die regelmäßig solche Flüge durchführen, kann es sinnvoll sein, ein LUC-Zertifikat (Light UAS Operator Certificate) zu beantragen.
Vorteil: Das Zertifikat erlaubt dem Betreiber, Flüge eigenständig zu genehmigen, ohne dass jede einzelne Mission bei den Luftfahrtbehörden beantragt werden muss.
Der detaillierte SORA-GER Ablauf
Die SORA-GER Risikobewertung folgt einem strukturierten 5-Schritte-Prozess, der von JARUS (Joint Authorities for Rulemaking on Unmanned Systems) entwickelt wurde:
Festlegung des operativen Rahmens
Bestimmung des geplanten Drohnenbetriebs, einschließlich der Art der Operation, der Umgebung und der verwendeten Drohne. Hier werden die Grundparameter für die gesamte Risikobewertung definiert.
Risikobeurteilung
Detaillierte Analyse der potenziellen Risiken, die mit dem Drohnenbetrieb verbunden sind, sowohl am Boden als auch in der Luft. Dies umfasst die Bewertung von Personen-, Sach- und Umweltschäden.
Entwicklung von Maßnahmen zur Risikominderung
Festlegung von Maßnahmen, um die identifizierten Risiken zu minimieren. Dies erfolgt durch technische Maßnahmen, betriebliche Verfahren oder spezielle Pilotenausbildung und -schulungen.
Bestimmung des SAIL-Levels
Ableitung eines Specific Assurance and Integrity Level (SAIL), das angibt, wie sicher die Drohnenoperation durchgeführt werden muss. Je höher das SAIL-Level, desto strengere Sicherheitsanforderungen gelten.
Dokumentation und Einreichung
Erstellung eines detaillierten Operationskonzepts (ConOps) und Einreichung bei der zuständigen Luftfahrtbehörde zur Genehmigung. Die Behörden prüfen die eingereichten SORA-GER Bewertungen und erteilen gegebenenfalls die Betriebsgenehmigung.
Warum ist SORA-GER wichtig?
Personenschutz am Boden
Minimierung der Risiken für Personen und kritische Infrastrukturen
Luftraumsicherheit
Schutz anderer Luftverkehrsteilnehmer vor Kollisionen
Rechtliche Compliance
Nachweis der Sicherheit für Genehmigungen der Luftfahrtbehörden
SORA-GER ermöglicht es Drohnenbetreibern, nachzuweisen, dass ihre Operationen sicher durchgeführt werden können und die erforderlichen Genehmigungen von den zuständigen Luftfahrtbehörden zu erhalten. Ohne eine ordnungsgemäße SORA-GER Bewertung ist der Betrieb in der speziellen Kategorie nicht möglich.
Fazit
SORA-GER bietet eine umfassende Methodik zur Bewertung und Minimierung der Risiken von Drohnenflügen in Deutschland, die nicht unter die allgemeinen Regelungen fallen.
Durch die genaue Analyse und die gezielte Festlegung von Sicherheitsmaßnahmen trägt SORA-GER wesentlich zur Sicherheit im deutschen Luftraum bei, insbesondere bei komplexen Drohnenmissionen. Das Verfahren ermöglicht es, auch anspruchsvolle Drohnenoperationen sicher und regelkonform durchzuführen.
Wichtiger Hinweis: Die Durchführung einer SORA-GER Bewertung kann je nach Komplexität der Operation zeitaufwändig und kostspielig sein. Es empfiehlt sich daher, frühzeitig mit der Planung zu beginnen und gegebenenfalls professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
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